Ehrengäste anlässlich 25 Profi-Eishockey in Dresden

Ehrengäste anlässlich 25 Profi-Eishockey in Dresden

Am Freitagabend beginnt nicht nur die neue DEL2-Saison. Es nähert sich auch ein besonderer Tag. am 17.09.1999 also vor 25 Jahren haben die Dresdner Eislöwen ihr erstes Profi-Eishockeyspiel bestritten. Seitdem ist viel passiert. Wir wollen am Freitag auch zurückblicken und haben einige der Garanten von damals eingeladen. Unter anderem freuen wir uns auf den damaligen Kapitän Jan Tabor, Frantisek Sevcik und René Kraske, dessen Trikotnummer 7 unter dem Hallendach hängt, zu Gast sein.

Im Vorfeld wird es die Möglichkeit für ein Meet & Greet geben. Unsere Ehrengäste werden von 17:30 Uhr bis 18:30 Uhr für Fotos, Autogramme und Gespräche in der Sportsbar Ostra sein. Schaut vorbei und trefft die Helfen von damals!

 

Karl-Heinz Domschke aus dem Eislöwen-Traditionsteam blick zurück auf den Beginn vor 25 Jahren…

Es war ein trauriger letzter Sonntag im März 1999. Zum vierten Mal (nach 1994, 1995, 1998) scheiterte der ESC Dresden im Aufstiegskampf in den überregionalen DEB-Bereich an den bayerischen Teams „Schwarzer Sonntag für Eislöwen“ titelte eine Dresdner Tageszeitung in fetten Lettern. Vor ausverkaufter, alter „Eissporthalle Pieschener Allee“ kämpfte das Team bis zum Umfallen, vergab zu viele Chancen, riskierte am Ende alles, nahm den Torwart vom Eis und musste so 16 Sekunden vor Spielende das entscheidende 1:3 gegen den EHC Memmingen hinnehmen. Damit war die Chance vertan, sich für die Relegation zur 2.Liga-Süd (4.Liga im deutschen Eishockey) gegen den EHC Klostersee zu qualifizieren. Dabei hatte der ESC-Vorstand alles unternommen, um die Mannschaft für die entscheidende Saisonphase zu verstärken. Mitte Januar wurden mit Roy Mundy der erste Kanadier, mit Sami Vire der erste Finne, mit Guido Hiller und René Bielke zwei Ex-Nationalspieler verpflichtet.

 

Was tun, wie weiter ?

Das „Puckfeuer“ brannte lichterloh bei den ESC-Verantwortlichen und so reichten sie trotzdem die Unterlagen für eine Spielgenehmigung beim DEB ein. Die Kontakte und das Ansehen waren gut, nicht zuletzt seit dem spektakulären Heimspiel gegen ein DEL-Allstar-Team(!) während der Olympiapause im Februar des vorangegangenen Jahres. Und Ende Mai schlug bei den Dresdner Eishockeyfans die Meldung wie eine Bombe ein: Der ESC erhielt die Lizenz für die Regionalliga bzw. sogar für die Oberliga-Nord! Das es dann zwei Wochen später sogar in die dritthöchste Spielklasse ging hatte damit zu tun, dass die „bayerische“ Regionalliga-Süd mit zwölf Mannschaften „voll“ war und die Oberliga-Nord (vorherige 1.Liga Nord) von zehn auf vierzehn Teams aufgestockt wurde und Braunschweig und Herford sogar noch verzichteten. „Riesig ! Dresdner Eislöwen springen durch die Hintertür doch in höhere Liga“ lautete nunmehr die Schlagzeile. Und das Teilnehmerfeld war lukrativ von Großstädten geprägt, wie: Duisburg, Ratingen, Gelsenkirchen, Erfurt, Wolfsburg, Hannover, die „Juniors“ aus Berlin und Mannheim.

 

Nun war Tempo angesagt.

Als eine der ersten bedeutenden Maßnahmen wurde die „ESCD Dresdner Eislöwen GmbH“ gegründet und damit die Profi-Mannschaft aus dem damaligen (noch-)Mehrspartenverein herausgelöst.

Es galt einen riesengroßen Schritt vom Amateur- zum „Profi“-Eishockey zu machen. Eine Saison von Mitte September bis Ende März stand vor der Tür, mit ungewohnt je zwei Spielen an (fast) jedem Wochenende! Bis zum ersten Meisterschaftsspiel blieben nur noch 12 Wochen. Eine völlig neue Mannschaft musste aufgebaut werden. Mit einem Trainer und Spielern die den neuen Anforderungen entsprechen. Die Organisation und Beschaffung von weiteren Sponsoren, Wohnungen, Anpassungen/Änderungen im Stadion, Eiszeiten, Ausrüstungen, Trikots, u.v.m.

Dabei gelang den Verantwortlichen um ESCD-Präsident Dr. Wilfried Jelinek und Vize-Präsident Albrecht Wolters sowie Abt.Ltr. RA Joachim Münzer ein kluger Schachzug. Man setzte auf die territorial günstige Lage zum eishockeyverrückten Nachbarland Tschechien und spielte vorerst die „tschechische Karte“. Sechs transferkartenpflichtige Spieler waren pro Team zugelassen, allesamt gingen sie mit Frantisek Prochazka (t 2012 – zwischen 1989 und 1992 3-mal WM-Bronze, 1-mal Olympia-Bronze), Martin Masak, Petr Molnar, Frantisek Sevcik, Milan Kubis und Roman Mejzlik an Tschechen. Zum Kapitän wurde Jan Tabor berufen, der sich zudem gemeinsam mit Neu-Trainer Ivan Horak (kurzfristig vom ESV Bayreuth „losgeeist“ und Nachfolger des über sechs Jahre amtierenden Jozef Kovacik) verantwortlich für die Organisation und Zusammenstellung des Spielerkaders zeichnete. Vom letztjährigen Team erhielten der jahrelange Zuschauer-Liebling René „Susi“ Kraske, Robert Günzl, Guido Hiller, Daniel Hentschel, Donald Jurk und Jaroslav Hlavnicka einen neuen Vertrag. Mit Ex-Nationaltorhüter Thomas Bresagk und Matthias Kliemann wechselten zwei Ex-Weißwasseraner an die Elbe.

 

Es konnte beginnen.

Im Programmheft „Löwen-Echo“ stand zum ersten Spiel geschrieben: „…jetzt schweben wir im siebenten Eishockey-Himmel – einfach unglaublich. …Zum 90.Geburtstag des Dresdner Eishockeysports kann also in Dresden richtig durchgestartet werden. Wir fiebern dem heutigen Auftakt entgegen“. Glücklicherweise war das erste Meisterschaftsspiel ein Heimspiel. Es fand am Freitag, dem 17.September und damit fast auf den Tag genau vor 25 Jahren statt. Gegner war der Herner EV. Der Start bescherte zunächst verdutzte Gesichter: 0:3 hieß es nach 21 Minuten. Am Ende stand nach Treffern von Kubis(2), Günzl(2), Hiller, Sevcik und Bauer ein gefeiertes 7:3 an der Anzeigetafel. Der ESC erreichte mit dem 8.Platz nach der Hauptrunde bereits im ersten Jahr die Playoffs. Hier war gegen die übermächtigen Duisburger im „Best of five“ nach drei Niederlagen (5:12 – 3:5 – 0:3) Endstation.

TOP-Scorer der ersten Saison wurde Frantisek Sevcik mit 73 Punkten (37 Tore+36 Vorlagen) vor Milan Kubis (65 = 30+35) und Jan Tabor (54 = 19+35). Etwas enttäuschend gestaltete sich das Zuschauerinteresse. So kamen zum Auftaktspiel lediglich (offiziell) 1.100 Zuschauer, im Durchschnitt 1.373 Zuschauer zu den Spielen in die Eishalle. In der Endphase der Vorsaison (Sachsenliga-Playoff und Aufstiegsspiele) waren es immerhin 2.184 im Schnitt. Dennoch entwickelte sich in den Jahren auf der großen, bis unter das Hallendach hochgezogenen Haupttribüne hinter den Spielerbänken zunehmend eine tolle, oft atemberaubende Stimmung.

Das Dresdner Unternehmen „Colosseum Design“ im Helfenberger Grund kreierte das neue, futuristische und heute weitverbreitete Eislöwen-Logo. Und noch vor der Jahrhundert-Flut (August 2002) war Ende des Jahres auf der Titelseite einer Dresdner Tageszeitung zu lesen und mit einem tollen Projekt-Foto untersetzt: „Im Sommer 2000 soll Baustart für eine neue Dresdner Eishalle sein“…

In der Tabelle der Fachzeitung „Eishockey NEWS“ wurde das Team als ESC Dresden geführt, als Dresdner Eislöwen ab dem Spieljahr 2002/03. Seit dem professionellen Neubeginn wurden in 18 Jahren DEL2/2.Bundesliga- und 7 Jahren Oberliga-Zugehörigkeit bis heute 1.424 Meisterschaftsspiele bestritten und in eigener Halle 2.614 Tore geschossen.

 

Auf geht´s Löwen, schießt ein Tor !

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